Architektur

Die Baugeschichte vom Rittergut Birkhof

Das Anwesen Rittergut Birkhof hat seine heutige Gestalt in den vergangenen Jahrhunderten über mehrere unterschiedliche Bauphasen und -epochen hinweg erhalten.

Die vierflügelige geschlossene Hofanlage wurde 1839 fertig gestellt. Ihr Charakter ist geprägt durch die vollständig erhaltenen Backsteinfassaden und die lang gezogenen Ziegeldächer.

Ein typisch im rheinischen Raum vorherrschendes geschlossenes Hofgeviert, welches bei großen Gütern mittels zweier Toranlagen zum Innenraum zu befahren war. Die Höhe der Toranlagen richtete sich nach der Höhe der Erntewagen.

Das Herrenhaus gliedert sich in zwei Bereiche: den von Peter Joseph Weidenfeld errichteten klassizistischen Teil mit seinen Salons und dem Rittersaal sowie den von Georg Weidenfeld 1905 fertig gestellten Anbau im Jugendstil mit Eingangshalle, Ballsaal und Wintergarten.

Der auffälligste und schon von weitem sichtbare Teil der Anlage ist aber der 1905 im Jugendstil errichtete und das Herrenhaus überragende Turm mit seiner Turmuhr. Er ist heute das Wahrzeichen des Ritterguts Birkhof.

In dem niedrig angeordneten Teil zur Linken waren die Pferdeställe für die Ackerpferde untergebracht.

Heute befinden sich hier u.a. das Archiv.

Zur Rechten des Herrenhauses befanden sich die Kuhställe, sowie im vorderen Teil des Gebäudes ein Schweinestall.

Ab den 1920er Jahren wurden die ehemalige Ställe für die Verarbeitung und den Vertrieb von Blumenzwiebeln, besonders Tulpen benutzt. Noch heute kann man dort die Vorrichtungen und Gerätschaften aus dieser Zeit sehen.

In den 70ziger Jahren wurden diese Räume für das Pflanzencenter mit- genutzt – auch für den historischen Weihnachtsmarkt, der vor rund 30 Jahren zum ersten Mal auf Rittergut Birkhof stattfand.

Das Scheunengebäude liegt gegenüber des herrschaftlichen ehemaligen Wohnhauses. Von dort aus gesehen auf der linken Seite ordneten sich die Wirtschaftsgebäude an:

Die Hofschmiede in der äußeren Ecke, die Abstellräume für Kutschen und später PKWs und die Pferdeställe (vorrangig für die Kutschen- und Reitpferde), sowie weitere Gebäudeteile, die eine alte Werkstatt und Wohnräume für die Mitarbeiter des landwirtschaftlichen Betriebs enthielten.

Heute befinden sich hier im Erdgeschoss das Restaurant Rittergut Birkhof und im oberen Teil die Verwaltung.

Zum Schutz der Bewohner des Birkhofs wurde vor dem 18. Jahrhundert ein Wassergraben errichtet, der in einen Teich mündet. Ein Eiskeller konnte in den Wintermonaten bis 1945 mit Eisbrocken aus diesem Teich gefüllt werden.

Gegenüber des Teichs befindet sich das außergewöhnlichste Wirtschaftsgebäude des Birkhofs und ist nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbaut. Besonders charakteristisch hierfür ist der Treppengiebel, sowie die kleinen Bögen und Nischen. Die doppelwandigen Mauern haben bis heute einen hohen Isolierwert. Das Gebäude diente zunächst als Schafstall, im 1. und 2. Weltkrieg dann zur Unterstellung der Pferde der Wehrmacht und in der Zwischenzeit als Schuppen oder Remise. 1986 wurde es sorgfältig restauriert. )Dieses Gebäude gehört zu den architektonischen Highlights auf Rittergut Birkhof uns ist einzigartig hier im Rheinland. Sie beheimatet heute das Café zum Tulpenfeld der Konditorei Wegel.